FAQ

Hier finden Sie eine Reihe so geanannter FAQs (Frequently Asked Questions). Diese häufig gestellten Fragen und Antworten geben Ihnen vielleicht schon die passende Auskunft.


Seit wann ist dem Landratsamt Landsberg am Lech bekannt, dass die PFC Kontamination des Wassers/Bodens der angrenzenden Ortsteile Untermühlhausen, Epfenhausen und Weil auf den Fliegerhorst Penzing zurückzuführen ist?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 21. Juli 2020:
Es gab zunächst einen Anfangsverdacht auf einen Zusammenhang der PFC-Verunreinigungen im Grundwasser und im Verlorenen Bach mit der Nutzung von Löschschäumen auf dem ehemaligen Fliegerhorst Penzing. In der Folge wurde jedoch noch nach möglichen weiteren Einträgen außerhalb des Fliegerhorstes geforscht. Eine abschließende Klärung der Zusammenhänge erhoffen wir uns mit dem Detailuntersuchungsgutachten.


Ist dem Landratsamt bekannt worauf diese Verunreinigung mit PFC zurückzuführen ist? Löschschaum?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 21. Juli 2020:
Vermutlich ist die langjährige Nutzung von PFC-haltigem Löschschaum im Bereich des Fliegerhorstes die Hauptursache.


Von wann bis wann wurde dieser PFC-haltige Löschschaum am Fliegerhorst in Penzing verwendet?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 21. Juli 2020:
Soweit uns bekannt ist, wurde der PFC-haltige Löschschaum von der Bundeswehr in den Jahren 1975 – 2000 eingesetzt.


Welche Sanierungsmaßnahmen wurden bisher am Fliegerhorst Penzing ergriffen, um eine weitere Kontamination des Grundwassers zu unterbinden? Wie werden die Bürger geschützt?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 09. April 2020:
Seit Januar 2020 ist am Feuerlöschübungsbecken (FÜB) eine permanente Sicherungsmaßnahme (automatisierte, winterfeste Aktivkohlereinigungsanlage mit Fernüberwachungsfunktionen) in Betrieb. Mittels kontinuierlicher Überwachung wird derzeit weiteres Eindringen von PFC-haltigem Wasser in den Boden minimiert.


Gibt es ein Konzept für Untersuchungen des Grund- und Oberflächenwassers? Bzw. wird geprüft ob ggf. auch andere Ortsteile entgegen der Grundwasserfließrichtung von der Kontaminationsfahne erfasst werden?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 09. April 2020:
Im Laufe 2019 ist ein umfangreiches Detailuntersuchungsprogramm u.a. mit einer Vielzahl von Grund- und Oberflächenwasseruntersuchungen durchgeführt worden. Das entsprechende Gutachten wird diese Ergebnisse darstellen und im Zusammenhang mit dem hydrogeologischen Grundwassermodell  Aussagen zu Umfang und Ausbreitung der PFC- Kontamination sowie ursächlichen Zusammenhängen von Grund- und Oberflächengewässerbelastungen beinhalten.
Bei bisherigen Untersuchungen im Zustrombereich des Flughafens konnten keine PFC-Belastungen festgestellt werden.


Wurden auch die anliegenden Gemeinden vom Landratsamt über die PFC Belastung informiert?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 09. April 2020:
Das WWA WM (Wasserwirtschaftsamt Weilheim) hat im Herbst 2019 eine umfangreiche Beprobung der Oberflächengewässer im Abstrom des Flughafens bis zur Landkreisgrenze vorgenommen. Die Vorlage und Bewertung der Ergebnisse wurde zum einen eine Übersichtskarte erstellt und auf der PFC WEB-Seite des Landratsamtes veröffentlicht.  Die betroffenen Gemeinden haben inzwischen eine umfassende Information zu allen in ihrem Gemeindegebiet bisher vorgenommenen Untersuchungsergebnissen hinsichtlich Boden, Gewässer und Lebensmittel erhalten.


Seit wann besteht die PFOS Belastung in Penzing/OT und wann hat das Landratsamt Landsberg am Lech die Bürger diesbezüglich informiert?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 09. April 2020:
Bei ersten Quellenbeprobungen durch das Bayer. Landesamt für Umwelt (LfU) und das WWA WM im September 2012 an einer der Quellen und Februar 2013 in der Quellfassung Untermühlhausen zeigten erhöhte Gesamt-PFOS. Die Befunde lagen alle unter dem vorläufigen Schwellenwert (0,3 μg/l Grundwasser) der Leitlinien des LfU zur vorläufigen Bewertung von PFC-Verunreinigungen im Wasser und Boden (Stand März 2013). Die Konzentration im Trinkwasser-Netz lag am 08.03.2013 in Epfenhausen bei 0,23 μg/l Gesamt-PFOS und im Rathaus in Weil bei 0,18 μg/l Gesamt-PFOS. Am 08.03.2013 wurde die Quelle Untermühlhausen nach der Beprobung auf Anordnung des Gesundheitsamtes vom Netz genommen. Am 12.03.2013 fanden nochmals Beprobungen im Trinkwassernetz, ohne die Quelle Untermühlhausen, statt und ergaben in Epfenhausen 0,011 μg/l Gesamt-PFOS und im Rathaus in Weil < 0,004 μg/l Gesamt-PFOS.
Der höchste im Trinkwassernetz gemessene Wert von 0,23 μg/l unterschreitet den Vorsorgemaßnahmenwert des Umweltbundesamtes für Säuglinge und Schwangere sowie stillende Mütter von 0,5 μg/I; für Erwachsene liegt er bei 5,0 μg/l.

Es wurden im Rahmen einer Pressemitteilung des Landratsamtes am 12.03.2013 alle regionalen und überregionalen Medien über die Stilllegung informiert. Darüber hinaus erschien diese Information zeitgleich am 12.03.2013 auf der Internetseite des Landratsamtes. Über die regionalen Medien erfolgte die Veröffentlichung der Stilllegung der Trinkwasserquelle am 13.03.2013.


Wissen die Bürger über die aktuelle PFOS-Belastung des verlorenen Bachs bescheid?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 09. April 2020:
Im April 2019 wurde ein ausführliches Informationsschreiben für die Bürger von Penzing und Ortsteilen der Gemeinde zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde hat das Schreiben auf der Homepage veröffentlicht. Seit Anfang März 2020 gibt es eine umfangreiche WEB-Infoseite zum Thema PFC im Umfeld des Fliegerhorstes Penzing auf der Homepage des Landkreises.


Wann hat die Bundeswehr die Verwendung von PFOA/PFOS am Flughafen in Penzing eingestellt?

Antwort des Landratsamtes Landsberg am Lech vom 09. April 2020:
Seit dem Jahr 2011 gilt ein Verwendungsverbot nach der Verordnung (EU) Nr. 2019/1021 für Löschschäume, die mehr als 0,001 Gewichtsprozent Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) enthalten. Vertreter der Bundeswehr haben 2014 versichert, dass die Verwendung der mit PFOS belasteten Löschschäume auf dem Flughafen Penzing schon seit dem 28.03.2000 (letzte Löschübung) eingestellt worden ist. Nach jeder Übung wurde damals das Löschbecken beräumt und mit einem Schlammsaugwagen der Rest abgesaugt und entsorgt. Der restlich vorhandene Löschschaum wurde dann bis 2009 vor Ort gelagert. Bis 2009 wurden 16.200 l davon über die GSB ordnungsgemäß entsorgt.

Laut fachlicher Stellungnahme des Bayer. Landesamtes für Umwelt (LFU) vom 20.03.2020 sind/waren nach aktuellem Kenntnisstand  keine PFC in Flugzeugenteisungsmitteln enthalten. Auch bei Kontrollanalysen verschiedener solcher Enteisungsmittel konnte das LfU keine PFC nachweisen.